· die drei bienen · 2 Minuten Lesezeit
Die Varroamilbe - Der größte Feind der Honigbiene und wie Imker:innen sie bekämpfen
Kaum ein Thema beschäftigt Imker:innen so sehr wie dieser winzige Parasit. Die Varroamilbe (Varroa destructor) ist nicht nur ein Lästling, sondern eine existenzielle Bedrohung für Bienenvölker. Doch was macht diese Milbe so gefährlich und was kann man gegen sie tun? Ein kurzer Überblick.

Ein Parasit mit verheerender Wirkung
Die Varroamilbe ist ein blutsaugender Parasit, der sich an erwachsenen Bienen und vor allem an der Bienenbrut festsetzt. Sie ist mit bloßem Auge als kleiner, rötlich-brauner Punkt auf den Bienen zu erkennen. Die eigentliche Gefahr geht jedoch von ihrer Vermehrung in den verdeckelten Brutzellen aus. Dort saugt die Milbe an den Bienenlarven und -puppen, was zu Missbildungen, wie verkrüppelten Flügeln, und einer allgemeinen Schwächung der schlüpfenden Bienen führt. Ein stark befallenes Volk ist geschwächt, krankheitsanfällig und bricht ohne imkerliche Hilfe meist innerhalb weniger Jahre zusammen.
Strategien im Kampf gegen die Milbe
Ein Bienenvolk kann sich gegen die Varroamilbe kaum selbst wehren. Daher ist ein durchdachtes Behandlungskonzept der Imker:innen überlebenswichtig. Ziel ist es nicht, die Milbe komplett auszurotten – das ist kaum möglich –, sondern ihre Population so klein zu halten, dass das Bienenvolk damit leben kann.
AGES: https://www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis-z/varroamilbe
Biotechnische Methoden: Imker:innen nutzen den natürlichen Lebenszyklus der Milbe, um sie zu bekämpfen. Eine der gängigsten Methode ist die Entnahme der Drohnenbrut. Da die Milben Drohnenlarven für ihre Vermehrung bevorzugen, kann man durch das Ausschneiden der verdeckelten Drohnenwaben einen Großteil der Parasiten aus dem Volk entfernen.
Organische Säuren: Die gängigsten und bienenfreundlichsten Behandlungsmittel sind organische Säuren wie Ameisen- und Oxalsäure. Diese werden zu bestimmten Zeiten im Jahr angewendet. Eine Sommerbehandlung mit Ameisensäure nach der Honigernte reduziert die Milbenlast vor dem Winter. Die Winterbehandlung mit Oxalsäure in der brutfreien Zeit gibt den Milben dann den Rest, da sie sich ohne Brut nicht verstecken können.
Gibt es Forschungen zu der Varroamilbe?
Erstmalig ist die Milbe in der 70er Jahren in Deutschland gesichtet worden. Seitdem forscht die Wissenschaft intensiv an neuen Wegen, um der Varroaplage Herr zu werden. Ansätze reichen von der Züchtung varroaresistenter Bienenlinien, die sich selbst besser verteidigen können, bis hin zum Einsatz von Nützlingen wie dem Bücherskorpion, der die Milben im Bienenstock jagen soll. Spannend ist das Projekt ”Varroaresistenz 2023, eine Übereinkunft verschiedener europäischer Imkereiverbände, welches bis 2033 varroaresistente Bienen verbreiten will und so die Varroamilbe durch natürliche Selektion zu beherrschen.
Quellen (gerne reinlesen, sehr interessant!)
- Bundesinformationszentrum Landwirtschaft: https://www.landwirtschaft.de/tier-und-pflanze/tier/bienen/die-varroamilbe-der-schlimmste-feind-der-honigbiene
- BlesaBee: “Die Biologie der Varroa destructor und der Honigbiene”: https://blesabee.online/app/uploads/2_DE_MODUL/1_DE_BIOLOGY_OF_VARROA_DESTRUCTOR.pdf
- Imkado.de: https://imkado.de/pages/varroa-behandlung
- Varroaresistzen 2033: https://varroaresistenzprojekt.eu/