🍪 Wir benutzen Cookies!

Wir benutzen Cookies damit wir eine schöne Erfahrung auf unserer Webseite gewährleisten können und um nachzuvollziehen an welchen Stellen wir unsere Inhalte verbessern können.

· die drei bienen · 3 Minuten Lesezeit

Das faszinierende Schwarmverhalten der Honigbienen - Wenn ein Bienenvolk fliegt

Das Schwärmen ist der natürliche Trieb eines Bienenvolkes sich fortzupflanzen. Wie sich die Schwarmlust bemerkbar macht und wie das Schwärmen abläuft, erfahrt ihr hier.

Das Schwärmen ist der natürliche Trieb eines Bienenvolkes sich fortzupflanzen. Wie sich die Schwarmlust bemerkbar macht und wie das Schwärmen abläuft, erfahrt ihr hier.

Honigbienen gehören zu den bemerkenswertesten Insekten unserer Welt – nicht nur wegen ihrer Rolle in der Bestäubung oder der Honigproduktion, sondern auch wegen ihres einzigartigen Sozialverhaltens. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür ist das sogenannte Schwärmen, ein natürliches Phänomen, bei dem ein Teil eines Bienenvolks gemeinsam den Bienenstock verlässt, um eine neue Kolonie zu gründen. Doch in der freien Natur ist ein Bienenvolk auf Dauer meistens dem Tode geweiht.

Was ist Schwarmverhalten?

Das Schwärmen ist im Grunde die Form der natürlichen Fortpflanzung einer Bienenkolonie. Dabei teilt sich ein starkes Bienenvolk im Frühjahr oder Frühsommer: Etwa die Hälfte der Arbeiterinnen verlässt mit der alten Königin den Stock, um eine neue Heimat zu suchen. Zurück bleibt eine Jungkönigin mit dem Rest des Volkes, die das bisherige Zuhause übernimmt und weiterführt.

Der Ablauf des Schwärmens

1. Vorbereitung im Stock: Noch bevor der Schwarm auszieht, bereitet das Volk alles sorgfältig vor. Es werden spezielle Weiselzellen angelegt, in denen neue Königinnen heranwachsen. Die Arbeiterinnen füttern die alte Königin weniger, damit sie leichter wird und flugfähig bleibt.

2. Der Schwarm zieht aus: Sobald die neue Königin kurz vor dem Schlüpfen steht, verlässt die alte Königin mit bis zu 20.000 Arbeiterinnen den Stock. Der Schwarm fliegt zunächst nicht weit – meist nur ein paar Meter bis zu einem Ast oder einer anderen Zwischenstation.

3. Die Zwischenstation: Dort sammelt sich der Schwarm in einer „Traube“. Währenddessen fliegen Kundschafterbienen aus, um geeignete neue Nistplätze zu erkunden – oft Baumhöhlen, Mauerspalten oder leerstehende Bienenkästen.

4. Kollektive Entscheidungsfindung: Die Entscheidung für einen neuen Nistplatz erfolgt schließlich demokratisch: Mehrere Bienen werben mit Schwänzeltänzen für ihre Fundorte. Allmählich entsteht ein Konsens, und der gesamte Schwarm bricht schließlich gemeinsam zur neuen Heimat auf.

Warum ist Schwärmen so faszinierend?

Das Schwarmverhalten ist sehr eindrucksvoll, denn es zeigt, wie stark das Sozialverhalten der Bienen ausgeprägt ist: Komplexe Entscheidungen werden kollektiv und demokratisch getroffen. Darüber hinaus mag das Schwärmen auf den ersten Blick sehr chaotisch aussehen – ein plötzlich aufsteigender Schwarm von Tausenden Bienen, der laut summend durch die Luft zieht –, doch in Wahrheit ist dieser Prozess im Voraus geplant, strukturiert und jede Biene hat darin ihren Platz. Die kollektive Intelligenz, die beim Schwärmen deutlich wird, ist beeidruckend: Obwohl keine einzelne Biene den Überblick hat oder „Anweisungen“ gibt, arbeitet das Volk zusammen. Kein Wunder, dass Bienen wieder und wieder als Superorganismus bezeichnet werden. Kundschafterbienen erkunden unabhängig voneinander mögliche neue Nistplätze, kehren zurück und werben durch spezifische Schwänzeltänze für ihren Fundort. Andere Bienen beobachten diese Tänze, vergleichen Optionen und schließen sich schließlich der besten Wahl an – ein natürlicher Entscheidungsprozess, der auf Konsens und Kommunikation beruht.

Was bedeutet Schwärmen für Imker:innen?

Für Imker:innen ist das Schwärmen ambivalent: Einerseits ist es ein Zeichen für ein gesundes, starkes Volk. Andererseits bedeutet es auch, dass die Ernte reduziert wird, wenn ein Teil des Volks verloren geht und diese eingetragenen Honig mitnehmen. Daher versuchen viele Imker:innen, dem Schwärmen ab April/Mai entgegenzuwirken oder gezielt zu lenken – etwa durch das Erweitern der Beute oder das Teilen von Völkern. Denn ohne Imker:in kann ein Bienenvolk zwar eine gewissen Zeit überleben, doch in den meisten Fällen ist das Bienenvolk irgendwann nicht mehr überlebensfähig. Die westliche Honigbiene hat bisher noch keine Mechanismen entwickelt, Krankenheiten und vor allem der Varroa-Milbe entgegenzuwirken. Es gibt erste Forschungsansätze, dass Bienenvölker unter anderen Bedingungen durchaus eine Chance haben können, ihr Volk in freier Natur weiterzuführen.

Fazit

Das Schwarmverhalten der Honigbiene ist ein Meisterwerk der Natur: Es verbindet Biologie, Kommunikation und Organisation auf höchstem Niveau. Wer einmal das laute, summende Spektakel eines abgehenden Schwarms erlebt hat, wird diesen Moment so schnell nicht vergessen – es ist, als würde die Natur selbst ein kleines Wunder inszenieren.

Quellen

Wilde Bienenvölker: https://beetrees.org/

Verpasse keine Neuigkeiten mehr!
Trage dich hier ein und melde dich zu unserem Newsletter an.

Back to Blog