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· die drei bienen · 3 Minuten Lesezeit

Der phänologische Kalender – Die Jahreszeiten mit den Augen der Natur verstehen

Wann fängt der Frühling an? Wann der Winter? Hierfür gibt es konkrete Daten oder eben Zeichen der Natur. Wir schauen uns den phänologischen Kalender an.

Wann fängt der Frühling an? Wann der Winter? Hierfür gibt es konkrete Daten oder eben Zeichen der Natur. Wir schauen uns den phänologischen Kalender an.

Die Natur spricht ihre eigene Sprache – und wer genau hinschaut, kann an Blüten, Tieren oder Bäumen ablesen, welche Jahreszeit gerade anbricht. Der sogenannte phänologische Kalender hilft dabei, diese Sprache zu entschlüsseln. Er orientiert sich nicht an festen Daten im Kalender, sondern an sichtbaren Ereignissen in der Pflanzen- und Tierwelt. Gerade in Zeiten von Klimawandel, Biodiversitätsverlust und zunehmender Entfremdung von der Natur passen die einmal festgelegten Daten nicht mehr ganz und der Blick in den phänologischen Kalender kann helfen, unsere Umwelt besser zu verstehen.

Was ist der phänologischer Kalender?

Der phänologische Kalender unterteilt das Jahr nicht starr in Monate, sondern in sogenannte phänologische Jahreszeiten. Diese orientieren sich an bestimmten Naturphänomenen, etwa:

  • Die Blüte von Schneeglöckchen oder Apfelbäumen
  • Das Erscheinen von Insekten wie Bienen und Schmetterlingen
  • Die Reife von Früchten wie Holunder oder Kastanien
  • Das Farbwechseln und Laubfallen im Herbst

Die Natur gibt uns also sichtbare Zeichen, wann ein neuer Abschnitt des Jahres beginnt. Und das kann – je nach Region, Klima und Witterung – jedes Jahr zu einem anderen Zeitpunkt passieren.

Die zehn phänologischen Jahrezeiten im Überblick

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) unterscheidet insgesamt zehn phänologische Jahreszeiten:

  1. Vorfrühling – Erste Blüte von Haselstrauch und Schneeglöckchen
  2. Erstfrühling – Blüte von Forsythie und Beginn der Apfelblüte
  3. Vollfrühling – Flächendeckende Apfel- und Fliederblüte
  4. Frühsommer – Beginn der Holunderblüte
  5. Hochsommer – Reife der Johannisbeeren
  6. Spätsommer – Reife von Holunderbeeren
  7. Frühherbst – Reife der Haselnüsse
  8. Vollherbst – Laubfärbung bei Stiel-Eiche und Rosskastanie
  9. Spätherbst – Abwurf der letzten Blätter
  10. Winterruhe – Vegetationspause bis zum nächsten Vorfrühling

Diese Orientierung an Naturbeobachtungen ist besonders wertvoll, da sie örtliche und klimatische Unterschiede berücksichtigt.

Phänologische Uhr 2025 DWD

Warum ist der phänologischer Kalender so wichtig?

Der Blick auf natürliche Phänomene hilft in vielen Bereichen:

  1. Landwirtschaft und Imkerei: Für Landwirt:innen und Imker:innen liefert der phänologische Kalender wichtige Hinweise: Wann blühen bestimmte Pflanzen? Wann beginnt die Tracht für die Bienen? So lassen sich Saatzeiten, Pflanzenschutzmaßnahmen oder die Honigernte besser planen.

  2. Frühwarnsystem für Klimaveränderungen: Verschieben sich Blüh- oder Reifezeiten dauerhaft, ist das ein Indikator für klimatische Veränderungen. Studien zeigen: Viele Pflanzen blühen heute früher im Jahr als noch vor wenigen Jahrzehnten. Der phänologische Kalender hilft, diese Entwicklungen langfristig zu dokumentieren.

  3. Gesundheit und Allergien: Allergiker:innen profitieren vom Wissen über Blütezeiten bestimmter Pflanzen wie Birke oder Gräser. So können sie sich gezielt auf die Pollenflugsaison vorbereiten.

  4. Natur erleben und verstehen: Für Naturfreund:innen, Schulen und Familien ist der phänologische Kalender eine wunderbare Möglichkeit, die Jahreszeiten aktiv zu beobachten und zu erleben - jenseits starrer Kalenderdaten.

So kannst du den phänologischen Kalender selbst nutzen

Die Natur zu beobachten, ist einfacher, als viele denken:

  • Halte Ausschau nach den ersten Blüten im Frühling oder den Farbwechseln im Herbst
  • Du kannst ein Naturtagebuch führen, um deinen Entdeckungen zu dokumentieren und Entwicklungen Jahr für Jahr zu vergleichen
  • Nimm an Umweltprojekten in deiner Umgebung teil
  • Achte einfach mal beim Spaziergang bewusst auf Bäume, Sträucher, Insekten oder Vögel. Schau was es alles zu entdecken gibt.

Jede kleine Beobachtung trägt dazu bei, unser Wissen über die Natur zu erweitern – und macht uns sensibler für ihre Veränderungen.

Fazit

Der phänologische Kalender erinnert uns daran, dass die Natur nicht nach Datum funktioniert, sondern nach ihren eigenen, feinen Rhythmen. Dieses uralte Wissen ist wertvoll, um manche Naturphänomene besser zu verstehen und vielleicht auch den Wandel bewusster wahrzunehmen. Wer mit offenen Augen durch den Frühling, Sommer oder Herbst geht, entdeckt schnell: Die Natur zeigt uns ganz genau, wann eine neue Jahreszeit beginnt.

Quellen

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