· die drei bienen · 3 Minuten Lesezeit
Vom Blütenbesuch zum Bienenbrot – So machen Bienen aus Nektar Honig und aus Pollen ihre Eiweißquelle
Aus Nektar und Pollen erzeugt sie zwei lebenswichtige Produkte. Honig und Bienenbrot – Nahrung, die das Überleben des gesamten Bienenvolkes sichert.

Bienen sind wahre Meister der Verwandlung. Was sie in der Natur sammeln – Nektar und Pollen – verarbeiten sie in ihrem Bienenstock zu wertvoller Nahrung: Honig und sogenanntes Bienenbrot. Diese Produkte sind nicht nur lecker oder für den Menschen interessant, sie sichern das Überleben des gesamten Bienenvolks. Doch wie genau funktioniert das eigentlich?
Die zwei wichtigsten Nahrungsquellen der Bienen
Bienen benötigen für ihre Entwicklung, Gesundheit und das Überleben ihres Volkes zwei Hauptressourcen aus der Natur:
Nektar, die süße Energiequelle, und Pollen, die proteinreiche Kraftnahrung.
Beide sammeln die Bienen an Blütenpflanzen. Dabei bestäuben sie gleichzeitig Obstbäume, Wildblumen und andere Pflanzen – ein unersetzlicher Dienst für unsere Ökosysteme.
Wie aus Nektar Honig wird
Nektarsammlung: Sammelbienen fliegen von Blüte zu Blüte und saugen mit ihrem Rüssel den Nektar auf – ein zuckerhaltiges Sekret, das Pflanzen zur Anlockung von Bestäubern produzieren. Dabei speichern die Bienen den Nektar nicht im Magen, sondern in ihrer sogenannten Honigblase, einer speziellen Vorratskammer.
Rückflug zum Bienenstock: Zurück im Stock übergeben die Sammlerinnen den Nektar an Stockbienen. Diese kauen den Nektar durch, wobei sie Enzyme hinzufügen, die den Zucker chemisch verändern.
Wasserentzug und Umwandlung: Der ursprüngliche Nektar enthält bis zu 80 % Wasser – für die Haltbarkeit als Honig viel zu viel. Die Bienen lagern die umgewandelte Zuckerlösung in Wabenzellen ein und entziehen ihr durch Flügelschlagen gezielt Wasser, bis der Wassergehalt unter 20% sinkt.
Deckel drauf – der Honig ist fertig: Sobald der Honig die richtige Konsistenz hat, versiegeln die Bienen die Wabenzellen mit Wachs. So bleibt der Honig lange haltbar und dient dem Volk als Energiereserve, besonders für den Winter. (Wir ernten den Honig erst, wenn er unter 18% Wassergehalt hat.)
Wie aus Pollen Bienenbrot wird
Neben Nektar sammeln Bienen auch Pollen – winzige Blütenstaubkörner, die sie an den Hinterbeinen zu kleinen Klümpchen formen und in den Stock transportieren. Pollen liefern Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe – wichtige Bestandteile für die Aufzucht der Brut.
Pollensammlung: Die Biene bürstet sich den Blütenstaub aus dem Körperfell und formt an den sogenannten Pollenhöschen die typischen gelben bis orangenen Klümpchen.
Einlagerung im Stock: Im Bienenstock wird der gesammelte Pollen in leere Wabenzellen eingetragen und festgestampft.
Fermentation zum Bienenbrot: Die Bienen vermengen den Pollen mit Speichel, Enzymen, Nektar und körpereigenen Sekreten. Durch natürliche Milchsäuregärung entsteht innerhalb weniger Tage das sogenannte Bienenbrot (auch Perga genannt). Es ist länger haltbar, leichter verdaulich und enthält wichtige Nährstoffe für die Larven und die erwachsenen Bienen.
Warum Bienenvielfalt auf den Wiesen wichtig ist
Je vielfältiger das Blütenangebot, desto besser können Bienen ihren Nektar- und Pollenvorrat anlegen. Verschiedene Pflanzen blühen zu unterschiedlichen Zeiten und liefern Pollen mit unterschiedlicher Nährstoffzusammensetzung. Gerade spezialisierte Wildbienen und auch Honigbienen sind darauf angewiesen, dass in der Umgebung genügend Trachtpflanzen wachsen – von Frühblühern bis zu Spätsommerblumen.
Fazit
Die Herstellung von Honig und Bienenbrot ist ein beeindruckendes Zusammenspiel im Bienenvolk. Vom emsigen Sammeln in der Natur über die Weiterverarbeitung im Stock bis hin zur Vorratshaltung – jeder Schritt ist perfekt organisiert.
Quellen
- Empfehlung für Kinder: “Wie machen Bienen Honig?”, Der Elefant (WDR): https://www.youtube.com/watch?v=CIj4FPyp5m0