🍪 Wir benutzen Cookies!

Wir benutzen Cookies damit wir eine schöne Erfahrung auf unserer Webseite gewährleisten können und um nachzuvollziehen an welchen Stellen wir unsere Inhalte verbessern können.

· die drei bienen · 4 Minuten Lesezeit

Was machen Bienen eigentlich im Winter? Ein Einblick in das summende Leben bei Minusgraden

Wusstest du, dass Bienen keinen Winterschlaf halten, sondern sich in einer wärmenden Kugel gegenseitig am Leben erhalten? Entdecke ihre faszinierende Überlebensstrategie und lies mehr in dem Artikel.

Wusstest du, dass Bienen keinen Winterschlaf halten, sondern sich in einer wärmenden Kugel gegenseitig am Leben erhalten? Entdecke ihre faszinierende Überlebensstrategie und lies mehr in dem Artikel.

Der Sommer ist langsam vorbei, die Tage werden schon wieder kürzer und die Temperaturen sinken. Während wir Jacken und Mützen anziehen, stellt sich für viele Naturfreund:innen die Frage: Was machen eigentlich die Bienen im Winter? Fliegen sie in den Süden? Halten sie einen tiefen Winterschlaf? Die Antwort zeugt von der unglaublichen Organisation und dem Überlebenswillen eines Bienenvolkes. Entgegen der weitverbreiteten Annahme fallen Bienen nicht in einen Winterschlaf, sondern bleiben aktiv, um gemeinsam als Volk die kalte Jahreszeit zu überstehen.

Die Wintertraube – Kuscheln für das Überleben

Wenn die Außentemperatur dauerhaft unter etwa 10 bis 12 Grad Celsius fällt, ziehen sich die Honigbienen in ihrem Stock zu einer dichten Kugel zusammen, der sogenannten Wintertraube. In deren Zentrum, am wärmsten und sichersten Ort, sitzt die Königin. Ihre einzige und wichtigste Aufgabe ist es, den Winter zu überleben, um im Frühling wieder für Nachwuchs sorgen zu können.

Das Prinzip der Wintertraube ist genial einfach und effektiv: Die Bienen an der Außenseite der Traube bilden eine isolierende Schicht. Sie sitzen dicht aneinander gedrängt und schützen so das Innere vor der Kälte. Im Kern der Traube erzeugen die Bienen durch kontinuierliches Zittern ihrer Flugmuskulatur Wärme. So halten sie im Zentrum eine konstante Temperatur von wohligen 25 bis 30 Grad Celsius, selbst wenn draußen eisiger Frost herrscht. Die Bienen in der Traube wechseln sich regelmäßig ab. Abgekühlte Bienen aus der äußeren Schicht wandern langsam ins wärmere Innere, während aufgewärmte Bienen nach außen rücken.

Bienentraube

Die langlebige Winterbiene – Eine besondere Generation

Die Bienen, die den Winter überdauern, sind keine gewöhnlichen Sommerbienen. Sommerbienen leben in der Hochsaison nur etwa sechs Wochen, da ihr Leben von anstrengender Arbeit wie Nektar- und Pollensammeln, Wabenbau und Brutpflege geprägt ist. Die Winterbienen, die ab etwa September schlüpfen, haben eine deutlich höhere Lebenserwartung von bis zu sechs Monaten.

Ihr Körper ist anders beschaffen: Sie legen einen speziellen Fett-Eiweiß-Körper an, der ihnen als Energiereserve für die lange, fluglose Zeit dient. Ihre Hauptaufgaben sind nicht das Sammeln von Nektar, sondern das Heizen der Wintertraube und die Versorgung der Königin. Sie leben sparsamer und verbrauchen weniger Energie. Erst im Frühjahr, wenn die ersten Krokusse und Weiden blühen, werden sie wieder zu Sammlerinnen und ziehen die erste neue Brut des Jahres auf, bevor sie schließlich sterben und Platz für die junge Generation machen.

Honig als Heizmaterial – Energieversorgung im Winter

Das Heizen kostet die Bienen enorm viel Energie. Um diese Energie zu decken, benötigen die Bienen den im Sommer eingetragenen Honig oder das vom Imker:in bereitgestellte Zuckerwasser. Die Bienen haben ihre Waben strategisch angelegt: Die Wintertraube bildet sich meist im unteren Bereich des Stocks und wandert im Laufe des Winters langsam nach oben, dem eingelagerten Futtervorrat hinterher.

Ein Bienenvolk verbraucht über den Winter je nach Stärke und Dauer der Kälteperiode zwischen 10 und 20 Kilogramm Futter. Der Energieverbrauch ist in der brutfreien Zeit am niedrigsten. Sobald die Königin im späten Winter (oft schon im Januar oder Februar) wieder beginnt, Eier zu legen, steigt die benötigte Temperatur im Brutnest auf konstante 35 Grad Celsius. Dies führt zu einem erheblich höheren Futterverbrauch, weshalb das Frühjahr für die Bienenvölker eine kritische Phase sein kann, wenn die Vorräte zur Neige gehen, aber das Wetter noch keine Sammelflüge zulässt.

Vorbereitung ist alles – Die Rolle der Imker:innen

Imker:innen spielen eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Überwinterung von Bienenvölker. Nach der letzten Honigernte im Spätsommer prüft er oder sie den Gesundheitszustand der Völker und behandelt sie gegen die Varroamilbe. Diese kann die Bienen stark schwächen und im Winter zu großen Völkerverlusten führen.

Zudem stellt der oder die Imker:in sicher, dass die Bienen genügend Winterfutter zur Verfügung haben. Da die Imker:innen einen Großteil des Honigs entnommen haben, füttern sie ihre Völker nun mit einer Zuckerlösung oder speziellem Futtersirup, den die Bienen in ihre Waben einlagern. Des Weiteren sorgen sie für sichere und trockene Standorte der Bienenstöcke, schützen sie vor starken Winden und sorgen durch ein verkleinertes Flugloch dafür, dass keine Mäuse eindringen und die Winterruhe stören können.

Der Winter ist für die Bienen also keine Zeit des Stillstands, sondern eine Phase der Gemeinschaft, der Ausdauer und der perfekten Anpassung an die rauen Bedingungen – ein faszinierendes Schauspiel der Natur, das sich verborgen in den Bienenstöcken abspielt.

Quellen

Verpasse keine Neuigkeiten mehr!
Trage dich hier ein und melde dich zu unserem Newsletter an.

Back to Blog