· die drei bienen · 4 Minuten Lesezeit
Überblick über verschiedene Bienenbeuten
Es existieren verschiedene Herangehensweisen an die Imkerei, wobei die Auswahl der passenden Bienenbeute einen entscheidenden Faktor darstellt. Die Auswahl ist groß. Jede Imkerin und jeder Imker muss für sich überlegen, was am besten zu ihr oder ihm passt und welche Ziele mit der Imkerei angestrebt werden.
Inhalt
Als Imker:in ist die Auswahl der richtigen Bienenbeute von entscheidender Bedeutung für den Erfolg des Bienenvolkes und die Effizienz der Imkerei. Es gibt verschiedene Arten von Bienenbeuten, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Systeme von Bienenbeuten vorstellen, um einen Überblick zu geben und bei der Auswahl zu unterstützen.
1. Magazinbeuten:
Magazinbeuten sind eine der am häufigsten verwendeten Arten von Bienenbeuten und besonders bei Anfänger:innen beliebt. Sie bestehen aus gestapelten Kisten, die sowohl als Brut- als auch als Honigraum dienen. Zu den bekanntesten Typen gehören die Dadant- und Zander-Beute. Diese Beuten bieten eine gute Kontrolle über das Bienenvolk und erleichtern die Inspektionen.
Die Magazinbeuten sind modular aufgebaut, wobei die Brut- und Honigräume in einzelne Zargen unterteilt sind. Dies ermöglicht eine flexible Anpassung der Größe des Bienenstocks durch Hinzufügen oder Entfernen von Zargen. Der Boden, die Zargen und der Deckel bilden zusammen das Magazin.
Die Vorteile der Magazinbeuten liegen in ihrer Erweiterbarkeit, da sie beliebig vergrößert werden können, solange zusätzliche Zargen verfügbar sind. Die Hygiene ist einfach zu wahren, da beispielsweise die Wabenerneuerung pro Zarge erfolgen kann. Zudem ist der Honigertrag durch die Honigräume, die mit einem Absperrgitter von der Brut getrennt werden können, vergleichsweise hoch. Ein Nachteil ist jedoch, dass die Zargen sehr schwer werden können.
2. Einraumbeuten:
Einraumbeuten, wie beispielsweise die Trog-Beute, bestehen aus einem einzigen Raum, der sowohl für die Brut als auch für die Honigproduktion genutzt wird. Je nach Beute wird der Honigraum entweder hinter oder neben dem Brutnest positioniert. Mit Trennschieden kann der Raum je nach Stärke des Bienenvolks eingeengt oder vergrößert werden.
Ein großer Vorteil dieses Systems ist, dass Imker:innen nicht so schwer heben müssen und schnell eine gute Übersicht über das Bienenvolk erhalten. Allerdings sind Einraumbeuten nicht so flexibel und es kann zu Platzproblemen kommen. Darüberhinaus muss bei der Standortwahl darauf geachtet werden, dass die Beuten sehr groß sind und viel Platz benötigen.
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3. Hinterbehandlungsbeuten:
Hinterbehandlungsbeuten sind so gestaltet, dass Imker:innen von hinten auf die Waben zugreifen können. Das Prinzip ähnelt einem kleinen Schrank. So ist es möglich mehrere Beuten übereinander zu stapeln, um den verfügbaren Raum optimal zu nutzen. Hinterbehandlungsbeuten werden nur noch selten genutzt, sind aber gelegentlich noch als Wanderwagen zu sehen.
Von Vorteil ist, dass die Handhabung für Imker:innen sehr angenehm ist und dass viele Bienenvölker auf recht engem Platz aufgestellt werden können. Allerdings ist das Wachstum des Bienenvolkes stark begrenzt, da die Beuten nicht erweitert werden können und nur ein begrenzter Raum für das Bienenvolk zur Verfügung steht. Diese unflexible Eigenschaft führt oft zu hoher Schwarmstimmung bei den Bienen und erfordert einen erheblichen Mehraufwand bei der Volkkontrolle und der Honigernte.
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4. Klotzbeuten:
Klotzbeuten sind eine traditionelle Art der Bienenhaltung, bei der die Bienen in einem ausgehöhlten Baumstamm leben. Im Vergleich zu anderen Bienenbeuten erfordern Klotzbeuten nur minimale Eingriffe seitens der Imker:innen, bieten jedoch gleichzeitig weniger Kontrolle über das Bienenvolk.Die Honiggewinnung bei der Klotzbeute ist schwierig und gering.
Die Herstellung einer Klotzbeute ist sehr aufwendig und erfordert viel Wissen. Es gibt mittlerweile verschiedene Workshops, in denen man gezeigt bekommt, wie die historische Beute hergestellt werden kann.
5. Bienenkorb:
Die Korbimkerei wird kaum noch betrieben, da die Handhabung Geschick erfordert und sehr aufwendig ist. Der klassische Bienenkorb besteht aus Stroh, welches zu einem geflochtene Korb verarbeitet wurde. Der Korb besitzt keinen Boden, sodass die Imker:innen durch einfaches Anheben direkt auf das Bienenvolk blicken können. Das Flugloch ist i.d.R. weit oben am Korb angebracht, sodass die Bienen den Honig in den unteren Teil der Waben einlagern und die Imker:innen den Honig so einfacher ernten können.
Fazit
Die Wahl der richtigen Bienenbeute hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Erfahrung als Imker:in, die Ziele in der Imkerei und die lokalen Bedingungen. Bevor man sich für eine Bienenbeute entscheidt, sollte man sich gründlich informieren und gegebenenfalls mit erfahrenen Imker:innen sprechen.